Samstag, 02 Februar 2008
15:53
Uhr
Neue Pläne auch für eine Restaurantzeile: Die bestehenden Gaststätten wie das "Ösfass" sollen erhalten, aber an die Wasserkante verlagert werden. Derzeit findet sich die Restaurantreihe mitten auf dem Gelände. Foto: Schmidt
45 Millionen Euro – eine Summe, die nicht nur für die kleine Gemeinde Wendtorf gewaltig klingt. Doch wer bei einer Fahrt durch die 16 Hektar einmal genau hinsieht, erkennt, dass der Investitionsbedarf nicht minder gewaltig ist. Der PH hat sich einmal umgesehen, was im Einzelnen verändert werden soll. Allem voran ist da ganz sicher der Hafen zu nennen, denn der ist das Herzstück der Marina Wendtorf und soll sich wieder zu einem Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste entwickeln und natürlich seine Nutzer, die Bootsbesitzer, zufrieden stellen. Die erhalten in diesen Tagen ein Info-Schreiben, in dem ihnen ihr angestammter Liegeplatz für diese Saison "zum alten Preis" angeboten wird. Allerdings soll es mit 800 Liegeplätzen 50 weniger geben als bisher, denn die fallen nach den Plänen Hollesens den schwimmenden Ferienhäusern westlich der Stege zum Opfer.
Doch klar wurde im Gespräch mit Hollesen auch, dass vor einem Beginn der ersten Bauarbeiten auf der Marina kein Geld in den Hafen fließt. "Ich brauche natürlich zunächst die Bausicherheit", erklärte Hollesen. Doch er ist guter Dinge, zum Sommer 2009 sollen die Bagger rollen. Das Unternehmen mit Sitz in Rellingen gilt mit rund 7.000 gebauten Ferienhäusern als größter Investor in Sachen Tourismus. "Wir erreichen in unseren Häusern eine Auslastung von 30 bis 40 Wochen im Jahr", verspricht der Däne Großes.
Was plant er nun im Einzelnen? Die beiden zurzeit vor Ort betriebenen Restaurants "Ösfass" und "Calabria" will man aus der Mitte des Geländes direkt an die Wasserkante verlegen. "Wir müssen die Menschen ins Wasser schmeißen, ohne dass sie nass werden", erklärte Hollesen seine Strategie. Und recht hat er, natürlich wollen die Besucher auf’s Wasser und nicht auf die Plattenbauten gucken.
Für Pizzeria-Chef Antonio Consuele, der sich künftig eine bessere Auslastung auch im Winter verspricht, gab’s darauf schon mal einen Handschlag, weitere Gespräche werde man führen.
Und was erwartet die Besucher, die künftig durch die Marina bummeln? Eine wesentliche Veränderung soll es hinsichtlich des öffentlichen Charakters auf dem Gelände geben. Schluss mit privaten Wegen und per Schild und Schranke abgesperrten Straßen! "Wir werden diese Wege und Straßen an die Gemeinde übertragen", versicherte Hollesen. Auch die Ruine des einstigen Badminton-Centers ist dann bald Vergangenheit. Dort soll eine Parkfläche entstehen. Der derzeit gültige B-Plan aus dem Jahr 2004 sieht hier übrigens eine Tiefgarage vor.
Das verrottete und vielen gar nicht mehr bekannte Schwimmbad im rückwärtigen Bereich soll abgerissen werden und die Grundstücke sollen zur Einfamilienhausbebauung genutzt werden.
Verhandelt wird übrigens immer noch über die Übertragung der Wasserfläche des Hafens. Eigentümer ist derzeit der Bund. Angestrebt wird eine Übertragung auf das Land und von dort auf die Gemeinde Wendtorf.
Für Bürgermeister Otto Steffen ist "ein Investor von diesem Format ein Glücksfall für die ganze Region". Für die Grundeigentümer der bestehenden 600 Eigentumswohnungen auf der Marina würde die Umsetzung dieser Pläne eine deutliche Aufwertung ihrer Immobilie mit sich bringen, schätzt Steffen ein.
Der neue Hafenbetreiber, die Gesellschaft "ShipShape", ist im Internet zu erreichen unter www.marina-wendtorf.com.
Die Ladenzeile im Erdgeschoss dieses Gebäudes will der neue Besitzer Dr. Dieter Kopplin erhalten und neu vermieten. Im rückwärtigen Bereich der Marina sollen Einfamilienhäuser entstehen. Foto: Schmidt
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