Freitag, 26 April 2013
13:35
Uhr
Am vergangenen Sonnabend war viel Betrieb auf dem Deichverteidungsweg an der Wendtorfer Schleuse. Eine acht Mann starke Arbeitsgruppe hatte, unter der Leitung vom stellvertretenden Kreiswehrführer Olaf Meyer-Lührsdorf, der auch die Einsatzleitung der Übung inne hatte, in dreimonatiger Planung eine Übung zur Bekämpfung einer Großschadenslage erarbeitet.
Acht Gäste aus Tschernobyl waren auf Einladung der AWO Wendtorf im Naturerlebnispark zu Gast. Foto: Schmidt
Damit solche Großschadenslagen kreisweit erfolgreich abgearbeitet werden können, hat der Kreis ein Konzept der "kommunalen Ergänzungszüge" eingeführt. Das besondere daran ist, dass in jedem Amt mehrere Feuerwehren einen dieser Ergänzungszüge bilden. Im Einsatzfall wird dann der Brandschutz für die eingesetzten Feuerwehren durch Nachbarwehren übernommen. "Dadurch können wir auch in Extremsituationen verhindern, dass es irgendwo im Kreis Plön einen weißen Flecken gibt, wo es keinen ausreichenden Brandschutz gibt", erläuterte Olaf Meyer-Lührsdorf. Insgesamt wurden am Sonnabend sieben kommunale Ergänzungszüge im zeitlichen Abstand von etwa einer Stunde alarmiert. Der erste Alarm wurde um 7.30 Uhr ausgelöst. Für die Wehren bedeutet eine solche Alarmierung, dass man sich mit den zum eigenen Zug gehörenden Wehren per Funk auf einen Treffpunkt verständigt und dann in Kolonnenfahrt zum zugewiesenen Meldepunkt fährt. Diesen Meldepunkt stellte am Sonnabend die Feuerwehr Schönberg an ihrem Gerätehaus. Schönbergs Wehrführer Jörg Matthies und sein Stellvertreter Christian Makoben übernahmen die Einweisung der eintreffenden Züge und informierten die Zugführer über das weitere Einsatzziel. Von Schönberg aus ging die Kolonnenfahrt weiter zum Betriebshof des Landesbetriebes für Küsten- und Naturschutz (LKN) im Bereich der Wendtorfer Schleuse. Dort wartete Olaf Meyer-Lührsdorf und nahm die Einsatzkräfte in Empfang. Nach kurzer Einweisung in den Ablauf der Übung warteten drei Übungsstationen auf die Feuerwehrleute. Wolfgang Jensen vom LKN gab an jeder der drei Stationen zusammen mit seinen Mitarbeitern ausführliche Informationen wie ein vom Hochwasser bedrohter Deich gesichert werden kann. "Wir üben hier die Errichtung eines Widerlagers zur Deichsicherung, die Sandsackbefüllung und die Errichtung einer Quellkade", sagte Jensen, der dem Deich an der Probsteier Küste eine hohe Sicherheit bescheinigte. "Aufgrund des flachen Profils des Deiches laufen sich die meisten Wellen schon vor der Küste tot", erläuterte der Küstenschutzexperte. Bei hervorragenden äußeren Bedingungen mit angenehmen Temperaturen und reichlich Sonnenschein übten die Einsatzkräfte rund 90 Minuten lang an den unterschiedlichen Stationen, bis sie vom nächsten Ergänzungszug abgelöst wurden. Anschließend wurden sie wieder nach Schönberg beordert, wo es neben einer kleinen Besprechung auch Mittagsverpflegung gab. "Bei solchen Schadenslagen ist die Koordination extrem wichtig. Es kommt bei solchen Einsätzen nicht auf modernste Technik an, sondern in erster Linie um Manpower", sagte Schönbergs Wehrführer Jörg Matthies, der sich mit dem Ablauf der Übung zufrieden zeigte.
Freizeit und Kultur
Geschrieben von Andreas Kay
Freitag, 26. April 2013
Quelle: http://www.probsteier-herold.de/feuerwehr-sicherte-den-wendtorfer-deich
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