Freitag, 01 August 2014
08:02
Uhr
Nach sechseinhalb Jahren Planungszeit ist es soweit: Die ersten Häuser der neuen Luxus-Ferienanlage in Marina Wendtorf sollen bis Ende des Jahres stehen. Investor Sven Hollesen von der Planet-Gruppe verfolgte am Dienstagabend persönlich den einstimmigen Beschluss der Gemeindevertreter in Wendtorf über die Satzung zum Bebauungsplan. Rund 40 Zuhörer waren im Saal, von denen einige erneut an die Ortspolitiker appellierte, dem nicht zuzustimmen.
Bis Ende des Jahres sollen hier die ersten Häuser stehen. Die Gemeindevertreter in Wendtorf verabschiedeten den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan. Entstehen soll eine Luxusferienanlage unter anderem mit neuer Promenade und Hotel. © asc
Von Astrid Schmidt
Wendtorf. „Das ist nach sechseinhalb langen Jahren der wichtigste Meilenstein für uns“, sagte ein sichtlich erleichterter Sven Hollesen im Gespräch mit unserer Zeitung. Es sei für ihn nach vielen Planungen und Gutachten wichtig, dass die Politik in Wendtorf auch heute noch einstimmig hinter dem damals beschlossenen Konzept stehe, so Hollesen. Jetzt könne man endlich daran gehen, „hier Tourismus zu gestalten“, sagte der Geschäftsmann. Die Investitionssumme von 70 Millionen Euro müsse nun noch einmal „nachkalkuliert“ werden, so Hollesen. Luxusvillen vor dem Deich, schwimmende Ferienhäuser, Geschäfte, Restaurants und ein Hotel sollen entstehen und neue Gästegruppen in die Probstei locken. Gleichwohl kann es noch gut drei Monate dauern, bis der Bebauungsplan Rechtskraft erlangt. Denn das Ministerium muss nun die Änderungen für den Flächennutzungsplan genehmigen. Parallel würden aber die Bauanträge vorbereitet und mit dem Zeitpunkt der Genehmigung gestellt, so Hollesen. „Die Bagger rollen noch in diesem Jahr, bis Ende des Jahres stehen die ersten Häuser, bis Ostern 2015 ist der erste Bauabschnitt mit 33 Einheiten abgeschlossen, für 31 davon haben wir bereits unterschriebene Verträge“, erklärte der Investor. Wie berichtet, hatte es reichlich Widerstand vor allem aus Anliegerreihen gegeben. In vielen Bürgerbeteiligungen hatten Gemeinde und Investor die Pläne vorgestellt und diskutiert. Derzeit läuft zudem eine Klage der Interessengemeinschaft Marina Wendtorf gegen die Planung. Und so gab es denn auch erneut Einwende von Anwohnern. Auf den Appell, keine Häuser vor dem Deich zu genehmigen, verwies Planer Joachim Heisel auf Hochwasserschutz- und Evakuierungspläne, die eingehalten würden. Die Kritik, der Spielplatz sei auf dem Gelände der Eigentümergemeinschaft des Hauses „Optimist“ und nicht auf dem Gelände des Investors geplant ist, beantwortete Amtsdirektor Sönke Körber mit der Planungshoheit der Gemeinde, die über die sinnvolle Anordnung öffentlicher Anlagen entscheide. Auf die Frage aus der Zuhörerschaft, worin denn die Gemeinde die Nachhaltigkeit des Projektes sehe, schilderte Finanzausschuss-Vorsitzender Karl-Heinz Bleidiessel eindrucksvoll und mit viel Herzblut die Entwicklung der Marina Wendtorf, deren „Niedergang er selbst hautnah miterlebt habe“. Die damalige Marina Wendtorf-KG habe die Anlage systematisch verrotten lassen und lediglich von der Substanz gelebt mit dem Ergebnis der Insolvenz. Die Gemeinde sei froh, mit einem verlässlichen Investor dieses Gebiet wieder für Touristen und Einheimische attraktiv machen zu können und sei vom Erfolg überzeugt, so Bleidiessel zum Stichwort Nachhaltigkeit.
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