Donnerstag, 30 Oktober 2014
10:44
Uhr
Wendtorf. Die Projekt-Gegner von der „Interessengemeinschaft Marina Wendtorf“ kündigten am Montag an, eine einstweilige Verfügung beim Verwaltungsgericht Schleswig zu beantragen. Ziel ist ein Baustopp. Zudem soll es nach Auskunft von IG-Sprecher Hans-Jürgen Holstein am Donnerstag eine neue Demonstration auf dem Gelände geben.
Die Aktivisten, darunter Bewohner der in die Jahre gekommenen Apartmentanlage, pochen auf den ungehinderten Zugang zu dem Grundstück und berufen sich auf das Bundeswasserstraßengesetz. Sie befürchten, dass mit dem Start der Bauarbeiten Tatsachen geschaffen würden. In diesem Zusammenhang laufen vor dem Verwaltungsgericht derzeit mehrere Klagen, unter anderem gegen die Wasser- und Schifffahrtsdirektion. Ein Kieler Kläger will juristisch klären lassen, ob die 1972 aufgeschüttete Seewasserfläche als gewidmetes Grundstück zu betrachten ist. Eine Entscheidung in seinem Sinne hätte Folgen für die künftige Nutzung. Nach Angaben des Gerichts ist es derzeit noch offen, wann es zu einer Verhandlung kommt. Auch die Piratenpartei im Kieler Landtag lässt beim Thema Privatisierung von Ufer- und Küstengrundstücken nicht locker. Auf Anfrage des Abgeordneten Patrick Breyer hatte das Finanzministerium eingeräumt, dass in Schleswig-Holstein einzelne Sportboothäfen von Investoren zu einem Zeitpunkt errichtet worden waren, als das Land noch keine Nutzungsrechte übertragen hatte. Zudem liefen derzeit Gespräche über die weitere Übereignung von Seewasserstraßenflächen am Ufer der Schlei. Das Land beruft sich bisher bei den Verkäufen auf ein öffentliches Interesse. Dazu gehöre auch die Weiterentwicklung des Tourismus. Breyer hält dagegen: „Mich ärgert der Ausverkauf unserer Küsten und Ufer, zumal ein öffentliches Interesse vorgegeben wird, in Wahrheit aber nachfolgend teils im privaten Interesse Luxusprojekte entwickelt werden.“ Die Gemeindevertretung Wendtorf hatte Ende Juli mit knapper Mehrheit Grünes Licht für den Bebauungsplan der Marina gegeben. Zuvor waren der ursprüngliche Plan zugunsten des Naturschutzes überarbeitet und die Zahl der geplanten Häuser reduziert worden. Nach Auskunft der Plöner Kreisverwaltung ist der Bau von 18 Ferienhäusern mit Aufschüttungen für eine Dünenlandschaft mittlerweile genehmigt. Gestern besichtigte die Ordnungsbehörde nach dem Hinweis eines Bürgers die Baustelle und forderte die Arbeiter auf, das Gelände abzusichern.
Kommentare im Forum unter: http://forum.kn-online.de/showthread.php?t=4410231
Quelle: KN http://www.kn-online.de/Lokales/Ploen/Interessengemeinschaft-Marina-Wendtorf-kuendigt-Proteste-gegen-Bauvorhaben-an
Von | 27.10.2014 20:12 Uhr
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