Freitag, 15 Mai 2009
08:35
Uhr
Eine Segelyacht steuerte an einem schönen Abend im Mai bei ruhigem Wetter in die Marina Wendtorf. Im Bereich der Wendtorfer-Promenadenbrücke verringerte der Skipper der Yacht deutlich die Fahrt und manövrierte sie vorsichtig an knallroten Schwimmkörpern vorbei. Diese roten Schwimmkörper schlängelten sich an diesem Abend vor dem Museumshafen Probstei entlang. Mit einem kleinen Motorboot der Ölwehr zog die Freiwillige Feuerwehr diese einhundert Meter lange Kunststoffschlange um den Museumshafen Probstei zur Wendtorfer Promenadenbrücke hin. An Land wurde die rote Schlange aus einzelnen gummierten Kunststoffteilen im Handumdrehen von den Feuerwehrleuten zusammen montiert.
„Diese Teile sind mit Styropor gefüllt und sollen im Ernstfall, das an der Wasseroberfläche treibende Öl daran hindern, sich weiter auszubreiten. Einmal im Jahr wird das Ausbringen einer Ölsperre geübt“, erläutert Heinrich Kaule vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz in Schleswig-Holstein den Feuerwehreinsatz. Der Diplomingenieur im Sachbereich Gefahrenabwehr an schleswig-holsteins Küstengewässern beobachtete zufrieden die Ölabwehrübung der Wendtorfer Wehr.
Im Bereich der Kieler Förde besitzen nur die Berufsfeuerwehren Kiel und die Freiwillige Feuerwehr Wendtorf eine Ölwehrausrüstung. Diese spezielle Ausrüstung wird in einem kleinen 10-Fuß Container gelagert und kann auf einem Anhänger schnell zum Einsatzort gefahren werden.
Mit dem Rüstwagen samt Ölwehrausrüstung auf einem Anhänger und einem Mannschaftswagen mit Ölwehrboot ließ Gemeindewehrführer Dieter Röhlk die Wendtorfer Feuerwehr anrücken. Er war über den souveränen Einsatz seines Feuerwehrteams begeistert. „Jeder Handgriff muss wirklich sitzen, um Strand und Meeresumwelt vor einer möglichen Ölverschmutzung zu schützen. Denn im Ernstfall ist vielleicht nicht so schönes Wetter, wie es gerade zur Übung herrschte“, sagte der Gemeindewehrführer.
Abendspaziergänger auf der Promenade betrachteten dieses aufregende Schauspiel und hoffen, dass es in der idyllischen Lagune hinter Bottsand niemals wirklich ein Ölunfall geben werde.
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